Gordon Freeman Fraser eine Würdigung
Gordon Freeman Fraser eine Würdigung 

Nur wenige weise Männer wirkten öffentlich und gelangten in der Weltgeschichte zu einer gewissen Berühmtheit, die meisten lebten eher ein zurückgezogenes Leben. Sie sollten nicht dem Druck des herrschenden Systems und der gesellschaftlichen Meinung ausgesetzt sein.

Nicht so Gordon Fraser, der durch eine umfangreiche Vortrags- und Seminartätigkeit bekannt wurde.

Pioniere, die neue Sichtweisen in die Welt bringen, ziehen Widerspruch an, da neue Gedanken die meisten Menschen beunruhigt. Sie wollen lieber an Altem festhalten, auch wenn dies nicht mehr förderlich ist.

 

Insbesondere Menschen außerhalb des Gordonkreises kritisierten,dass Seminarteilnehmer von Gordon Fraser zu folgenden Verhaltensweisen neigten:

Selbst-Beobachtung und –zensur, die von Außenstehenden oft als extrem wahrgenommen wird

Perfektionismus und die damit verbundene Angst nicht zu genügen

 

Durch falsches Verständnis der Anregungen von Gordon Fraser zeigten sich gelegentlich solche Verhaltensweisen, die von ihm nicht beabsichtigt waren.

 

Gordon Fraser betonte immer wieder, dass vor allem anderen die Beachtung des eigenen tiefen Gefühls, der eigenen Intuition wesentlich für die eigenen Entscheidungen ist.

Natürlich kam es hin und wieder vor dass bei Seminarteilnehmern das eigene Gefühl den Aussagen G. Frasers widersprach. Dies hat er jedoch respektiert. Es ging ihm darum, der eigenen Intuition zu folgenden und nicht der Gordons. 

Das eigene tief Gefühlte sollte der persönliche Wegweiser sein. Und wenn etwas nicht so förderlich war, dann sollte die Seele die Erfahrung machen.

 

Bei der Selbstbeobachtung gilt wie bei allem anderen Training „das rechte Maß“. Überforderung ist destruktiv. Wichtiger als der Trainingserfolg ist eine Leichtigkeit und Freude. Wenn diese fehlt, ist das meistens ein Zeichen für Überforderung.

 

Der zweite Punkt, „die Angst, den Anforderungen nicht zu genügen“ hat auch mit „Sich überfordern“ und zu großem Ehrgeiz zu tun. Das wirksamste Mittel gegen Ängste ist ein Sich-Besinnen auf die eigene Selbstliebe, der Geborgenheit in Gott sowie sich mit Hilfe guter Therapeuten der Ursache der Angst bewusst zu werden und sie in Liebe zu transformieren.

 

Auch die Bewertung des Entwicklungszustandes der Seele oder die Aussage, es gäbe Menschen ohne Seele, führte ebenso in einigen Fällen zu Missverständnissen.

Gordon Fraser hatte nie die Absicht, einige Menschen über andere erhöhen. Wie auf einer Blumenwiese gibt es unterschiedliche Blumen – auch solche, die subjektiv als schöner empfunden werden als andere. Aber alle Blumen in der Gemeinschaft ergeben erst die Blumenwiese. Keiner kommt auf die Idee, dass einzelne weniger wertvoll wären.

Aus heutiger Sicht ist es grundsätzlich abzulehnen, den Seelenzustand anderer zu bewerten.

 

In den letzten Jahren seiner Lehr- und Seminartätigkeit geriet er durch Menschen und Institutionen immer mehr unter Druck, die mit seinen Äußerungen nicht einverstanden waren.

 

Im Haus von Gordon Fraser waren oft viele Personen zu Besuch. In solch einer Gemeinschaft auf engem Raum kann es immer wieder zu persönlichen Kränkungen kommen, die sich auch bis zu Hassgefühlen aufschaukeln können.

So setzten aus solch einer persönlichen Motivation heraus ehemalige Vertraute von Gordon Fraser Nachreden in Umlauf. Ein ausgebildeter Medienfachmann aus diesem Kreis streute seine Informationen gezielt an Presse und Sektenbeauftragte der Kirchen. Manche übernahmen diese Informationen ungeprüft und sahen darin einen Anlass, Schlagzeilen zu machen. Die Geschichten wurden einseitig gesehen, ausgeschmückt und missverstanden.

So wie jeder Deutsche mit Kritik am Staat Israel ganz schnell zu einem Anitsemiten wird, wurde Gordon Fraser ganz schnell zu einem Hitlerverehrer und Sektenführer.

Selbst seine Kritiker müssen eingestehen, dass Gordon Fraser kein Interesse an finanzieller Bereicherung hatte. Die Seminargebühren waren weit unter auf dem Markt vergleichbaren. Des Weiteren beinhaltet seine Lehre das Gegenteil jeglicher Abhängigkeit. Gordon Fraser legte besonderen Wert auf die persönliche Selbstständigkeit und Unabhängigkeit von Anderen. Er setzte stets das Befolgen der eigenen Intuition über alles andere.

Die katholische Kirche fühlte sich einer objektiven Berichterstattung verpflichtet und hat sich vor Ort ein detailliertes Bild gemacht. Sie kam nach ausführlicher Recherche zu dem Schluss, dass der Sektenvorwurf unbegründet ist.

Die schweizerische evangelische Kirche hat zu Gordon Fraser eine Schrift verfasst. Dessen Autor hat jedoch selbst eingeräumt, dass seine Darstellung nur die Sicht einer Seite wiedergäbe und sein Artikel keinen Anspruch auf Objektivität hätte. In der Regel ist es üblich, wenn über eine Person in der Öffentlichkeit ein Urteil gefällt wird, eine ausführliche Recherche durchzuführen, um nicht nur einen Blickwinkel auf den Sachverhalt zu haben, nach dem Motto: „Urteile erst, wenn Du alle Seiten gehört hast.“.

Gordon Fraser und seine Freunde wurden auf diese Weise regelrecht an den Pranger gestellt und als Sekte gebrandmarkt. Dies ging so weit, dass Arbeitgeber Kündigungen aussprachen, wenn Freunde Gordon Frasers sich nicht von ihm distanzierten. Selbst enge Familienmitglieder wurden angefeindet und teilweise aus der Familie ausgeschlossen.

 

Gordon Fraser wird zudem der Vorwurf gemacht, er habe alles nur deswegen ins Leben gerufen, um gemäß seinen homosexuellen Neigungen an junge Männer heranzukommen. Wer sich aber mit Gordons Philosophie beschäftigt und seine Schriften liest, dem wird schnell klar, dass dieser Vorwurf absurd und haltlos ist.

 

Gordon Fraser hat sich wegen der Internetkampagne verantwortlich gefühlt und bis zu seinem Tode zutiefst darunter gelitten.

 

Trotz dieser tiefen Demütigungen hielt er es nicht für richtig, öffentlich gegen die rufschädigenden Darstellungen vorzugehen, auch wenn sie seinem weiteren Lebensweg und denen seiner Freunde erhebliche Steine in den Weg warfen.

 

Gordon Fraser lebte nach einem wichtigen Grundsatz: Auf Kritik nicht mit Verteidigung, auf Angriff nicht mit Gegenangriff, auf Hass nicht mit Hass zu reagieren.

 

Vielmehr war ihm die Einstellung wichtig, dass nichts, was einem Menschen widerfährt, zufällig geschieht, sondern immer in höhere Lebenszusammenhänge eingebunden ist, auch wenn diese nicht als solche erkannt werden. Kritik, die an einem geübt wird, betrachtete Gordon Fraser als Chance, um zu Selbstreflexion, Selbsterkenntnis und seelischem Wachstum zu gelangen. Als wie gerechtfertigt oder ungerechtfertigt die Kritik auch empfunden werden mag – Friede wird gefördert, wenn der geübten Kritik nicht mit Elementen des „Krieges“, sondern mit denjenigen der „Versöhnung“ begegnet wird: d.h. dass die in der Kritik enthaltenen Hinweise zur Selbstverbesserung bejaht, gesucht und berücksichtigt werden. Der gegenseitige Respekt, die gegenseitige Würdigung und Wertschätzung, die auf diese Weise im Miteinander wachsen dürfen, wirken als Saat der Liebe, die zunehmend ihre Früchte trägt.

 

 

So erging es auch Gordon Fraser, der mit teilweise massivem Unverständnis in der Öffentlichkeit konfrontiert wurde.

Wer ihn gut kannte, spürte, dass ihn die Missverständnisse und Verurteilungen sehr belastet haben.

Wir möchten unsere Aussagen zu Gordon Fraser und den damit verbundenen Sachverhalten als subjektiv kennzeichnen. Sie beruhen auf unserer persönlichen Wahrnehmung und unserem persönlichen Erleben Gordon Frasers über viele Jahre:

 

Es steht uns nicht zu, darüber zu urteilen, wo im Fall Gordon Fraser und damit verbundenen Geschehnissen Recht oder Unrecht geschah. Wohl aber dürfen und möchten wir danken für alles, was uns das Leben im Zusammenhang damit an Erfahrungen und Lernprozessen ermöglichte.

Wir erlebten Gordon Fraser als liebevollen Lehrer, der imstande war, sich ganz auf die Rat suchende Persönlichkeit vor ihm einzustellen. Dabei war stets eine objektive und gleichzeitig demütige Haltung Gott gegenüber zu spüren. Die Verbindung zu Gott durch die Intuition - nicht Instinkt - war deutlich ausgeprägt. Er benutzte seine Intuition souverän als Möglichkeit, die Charaktereigenschaften der Menschen, die dazu bereit waren, zu fördern. Für das daraus entstandene Gefühl der Stimmigkeit und alle damit verbundenen Segnungen im Leben sind wir sehr dankbar.